Der Teufel spricht Englisch ?!

Reiseandenken an Sambia: Die Loecher im Zelt
Reiseandenken an Sambia: Die Loecher im Zelt

Am Samstag den 6. 2. 2010 fuhr ich über die Grenze nach Sambia. Da ich Sambia im Süden schon mal durchquert hatte, dachte ich nicht viel bei dem unfreundlichen Empfang. In manchen Gegenden sind die Menschen schon mal ruppiger. Der Sonntag gab mir dann schon zu denken: Ich werde selten zurückgegrüßt; ich wurde ausgelacht; es gab viele Betrunkene, die mich nur als mögliche Geldquelle für Bier ansahen; die Gaffer wollten nur den Affen auf dem Rad sehen. Es gab nur wenige Nette. War ich auf einem anderen Planeten gelandet? Bin ich noch in Afrika? Trotzdem versuchte ich am Abend in einem Dorf zu übernachten und wurde weitergeschickt. Am Montag waren  wenigstens keine Betrunkenen mehr. Sonst machte es aber immer noch keinen Spaß. Am Abend gelangte ich nach Mpika, wo ich in einem Motel schlief. Es war witzig, als mich der misstrauische Waechter durch den Torspalt fragte, wo mein Auto sei. Aber ich wurde freundlich behandelt. Auch der Dienstag verlief frustrierend. Am Abend erreichte ich keine Unterkunft. Ich versteckte mich nicht besonders gut, weil es schon recht dämmrig war. Ich will auf keine Schlange treten. Nach 23 Uhr wurde ich von einem Schlag gegen mein Knie geweckt. Ich hörte, wie weitere Steine neben und auf dem Zelt aufschlagen. Trotz meiner Rufe flogen die Steine weiter, und ich hörte hasserfüllte Männerstimmen, als müssten sie mit dem Teufel kämpfen. Ich wollte trotz der Steinwürfe zu ihnen laufen, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber sie rennen davon. Ich wollte schnell zusammenpacken, aber sie kamen mit Verstärkung zurück und die Steine flogen wieder. Ich brüllte, dass ich hier nur schlafen will, weil ich müde bin. Und dass ich friedlich bin. Einer der Deppen hat es dann doch noch kapiert. So  nach und nach tauchte dann das 8 Köpfige Teufelbekämpfungskommando auf. Es tat ihnen ja leid und ich bin auch noch Christ wie sie. Natürlich kann ich bleiben. Trotzdem wollte einer Geld haben. Ich sagte für Steine werfen gibt’s kein Geld. Wie durch ein Wunder traf mich außer dem Stein aufs Knie keiner mehr. So konnte ich immer defensiv bleiben. Hätten mich die Steine in die Flucht geschlagen, wäre die Situation weiter eskaliert. In so einer Extremsituation würde ich höchstwahrscheinlich zu einem verletzten Bären, der im Gebüsch lauert um seine Jäger zu zerreißen. Trotz des Vorfalls verbrachte ich die nächste Nacht wieder im Zelt. Mittwoch und Donnerstag grüßte ich Niemanden auf der Straße. Ich hätte nie gedacht, dass ich so herzlos sein könnte. Am Freitag hab ich die Sache abgelegt. Die Menschen hier sind auch wieder normal.